Wusstest du, dass...

Jan Heldstab 27. Dezember 2023

Foto: iStock.com/dusanpetkovic

Wusstest du, dass das Diabetes-Risiko durch Fruchtsäfte fast genauso hoch ist wie durch Cola?

Die Forschung ist sich weitgehend einig: Fruchtsäfte erhöhen das Diabetesrisiko - ähnlich wie Softdrinks. Der Vergleich mit einer Cola lässt aufhorchen und regt zum Umdenken an.

Machen wir kurz den Test*: 

  • 1 Glas Coca Cola (250ml): 105 Kalorien und 26.5 Gramm Zucker (ca. 6,6 Teelöffel)
  • 1 Glas Sun Queen Fruchtsaft (250ml): 153 Kalorien und 36 Gramm Zucker (9 Teelöffel)

Das Ergebnis: Sun Queen Fruchtsaft ist eine Kalorien- und Zuckerbombe sondergleichen. Ähnliche Ergebnisse erhalten wir auch bei anderen Fruchtsäften, die sich meist um die Cola-Werte bewegen (Orange, Multivitamin etc.). Nicht umsonst hat eine Studie der Harvard School of Public Health diese Tatsache schon vor Jahren aufgegriffen und nachgewiesen, dass der (übermässige) Konsum von Fruchtsäften das Risiko für Diabetes Typ 2 ähnlich stark erhöht wie der von Softdrinks.

Wie kann das sein? Sind Obst und Früchte plötzlich ungesund?

Vorsicht, Verwechslungsgefahr: Obst und Früchte sind natürlich nicht ungesund. In unverarbeiteter Form (direkt vom Baum gepflückt) versorgen Obst und Früchte unseren Körper mit wertvollen Vitaminen, Antioxidantien und Ballaststoffen, die wir täglich brauchen. Die meisten herkömmlichen Fruchtsäfte werden jedoch maschinell zerkleinert, gepresst und unter hohem Druck und Hitze pasteurisiert. Dabei geht ein Grossteil der wertvollen Vitamine und Ballaststoffe verloren. 

Noch wichtig zu wissen: Normalerweise senken Obst und Früchte das Risiko für Diabetes Typ 2, weil wir sie langsam essen (oder hast du schon mal drei Äpfel in 10 Sekunden gegessen?). Durch das Kauen und Schlucken hat die Leber Zeit, den Fruchtzucker aufzunehmen, und der Magen sendet ein Sättigungssignal. Wenn wir einen Saft trinken, ist es einfach zu schnell für unseren Körper, um "Stopp" zu sagen, und wir nehmen überschüssige Kalorien zu uns. 

Was lernen wir daraus?

  • Sehr sparsam mit Fruchtsäften umgehen. Warum nicht Fruchtsaft nur zum Sonntagsbrunch servieren? Und in kleinen Gläsern geniessen.
  • Wenn der Verzicht ein No-Go ist, dann doch mal zu kaltgepressten Sorten greifen? Die sind zwar teurer, aber viel gesünder.
  • Wie wär’s mit Selbermachen? Gesünder geht's nicht und es macht auch noch Spass, der Kreativität freien Lauf zu lassen.
  • Nach dem Saftgenuss eine Runde joggen oder zumindest spazieren gehen? So wird der Fruchtzucker gleich wieder abgebaut, denn viele kaltgepresste Säfte haben auch Kalorien.
  • Um ehrlich zu sein: Am besten ist es, den Fruchtsaft ganz wegzulassen und das Obst pur zu essen. Wer zu Wasser, Tee und Kaffee greift, erhöht seine Lebenserwartung deutlich und bleibt langfristig fitter. 

*Angaben gemäss Migros
 Quelle: Eating whole fruits linked to lower risk of type 2 diabetes